Reisegeschichten

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Letzter Teil Portugalstory

Auf den Hund gekommen - Mit dem Rucksack durch Portugal

ZUM ABSCHIED EIN MISSGESCHICK

 

Per Bus kehren wir - preisgünstiger und schneller als auf dem Hinweg - zurück nach Lissabon, wo wir unseren Urlaub ausklingen lassen. Bis auf die üblichen Drogen-Angebote, passiert nichts Weltbewegendes. Es ist einfach nur entspannend, die Zeit in unserer neu gewonnenen Lieblingsstadt zu verbringen. Nur am letzten Abend, passiert, was längt überfällig gewesen ist:

 

Ein typisches Mady-Missgeschick ereignet sich im Supermarkt. Nach langem Warten in der Kassenschlange sind wir endlich an der Reihe. Ich schiebe den leergeräumten Wagen an Cornelia vorbei, zum Ende des Warenbandes. Dort stelle ich ihn ab und drehe mich zu unseren bereits gescannten Gütern um. Ich greife ein Brot und einige Tüten Oliven, mit dem Ziel, sie in unser rollendes Gefährt zu packen. Noch bevor ich mich zurück drehen kann, höre ich es laut scheppern. Das nächste, was ich sehe, ist, wie unser Wagen zwischen Eingangstür und Supermarktschwelle eingeklemmt liegt. Ich reiße meine Arme in die Luft und stürze mit hochrotem Gesicht zu unserem Wagen, zerre ihn hervor und schiebe ihn in die dafür vorgesehene Wagenschlange. Cornelia ist hochrot und implodiert beinahe vor Amüsiertheit.

 

Draußen angekommen können wir beide uns vor Lachen kaum noch halten und es wird erst richtig lustig, als Conny mir ihre Perspektive erzählt: Sie, der Kassierer und alle anderen in der Schlange, hatten ihren Blick auf den langsam davonrollenden Wagen gerichtet, während ich nichtsahnend unseren Einkauf vom Band nahm. Da frage ich mich doch ernsthaft, wie alle so stumm zusehen konnten, als der Wagen Richtung Straße davonrollte …

 

Am folgenden Tag ist es dann schließlich für uns an der Zeit, davonzurollen und Portugal aus der Luft noch einmal zuzuwinken …

 

BONUSMATERIAL

 

Frage: Was ist der Fado?

 

Antwort: Dabei handelt es sich um einen portugiesischen Musikstil, der ursprünglich aus den Armenvierteln Lissabons stammt. Die Musik ist sehr melancholisch und handelt von Herzschmerz, Träumen und verlorener Jugend. Aus vielen Restaurants und Bars ertönen Fado-Klänge. Auch der Taxifahrer, der uns am Abreisetag morgens um 4:00 Uhr zum Flughafen gefahren hat, lauschte dieser Musik. Allerdings passte sein Fahrstil so gar nicht zu den schwermütigen Klängen. Innerorts mit 70 km/h auf eine dunkelgelbe Ampel zuzurasen, um dann kurzfristig doch noch zu stoppen, lässt kaum Zeit für Wehmut. Zumindest nicht bei uns …

 

Frage: Ist eine Portugalreise teuer?

 

Antwort: Teuer ist ja immer relativ, deshalb möchte ich an dieser Stelle unsere Erfahrungen weitergeben: Wir haben im Vorfeld nur die Flüge gebucht und alles andere [Lebensmittel, Unterkünfte, Transportkosten, Luxusausgaben … (Sehenswürdigkeiten, Eiscreme, Souvenirs, Barbesuche etc.)] dann komplett vor Ort bezahlt. Pro Woche haben wir pro Person 250,- EUR ausgegeben – für wirklich jegliche Kosten und haben viel vom Land gesehen. Besonders günstig waren Transportkosten. Mit einem Zug, der mit dem deutschen ICE vergleichbar ist, innerhalb von 3 Stunden von Lissabon nach Porto zu sausen, hat gut 30,- EUR p. P. gekostet. Einstündige Busfahrten, gab’s oft schon für 3-4 EUR pro Person. In der Nebensaison kosten Hotelzimmer statt 60 EUR dann auch schon einmal nur noch die Hälfte und auch auf manchen Zeltplätzen könnt ihr mit 30 Prozent Rabatt rechnen. Aber Vorsicht: Das kann auch bedeuten, dass das Reinigungspersonal schon in die Winterpause gegangen ist.

Was das leibliche Wohl angeht: Wir haben meistens im Supermarkt eingekauft und wenn wir Essen waren, dann an nicht allzu touristischen Orten. Unser Frühstück in einem Straßen-Café in Sesimbra hat uns allmorgendlich insgesamt 8,- EUR gekostet und dafür gab es vier Tassen Milchkaffee, zwei Puddingtörtchen und zwei warme überbackene Käse-Toasts.

 

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