Reisegeschichten

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Auf den Hund gekommen - Mit dem Rucksack durch Portugal

Teil 2/7

PARTY AUF PORTUGIESISCH

 

Nach drei entspannten Lissabon-Tagen zieht es uns in den Norden, nach Porto. Über eine Jakobswegbekanntschaft haben wir die Kontaktdaten von Eva bekommen. Eva ist ebenfalls leidenschaftliche Reisende, Pilgerin und Lebens-Liebhaberin. Ohne einander zuvor jemals live gesehen zu haben, überlässt sie uns bereitwillig das Gästezimmer ihrer Dachgeschosswohnung mit Terrasse und Meerblick in Vila do Conde. Zur Begrüßung und zum Anstoßen auf ihren Geburtstag, der heute ist, schenkt Eva uns allen ein Glas Sekt ein und lädt zu ihrer, am folgenden Tag stattfindenden, Geburtstagsfeier ein. Dann drückt sie uns ihren Zweitschlüssel in die Hand und verabschiedet sich zu ihrem Vater, der sie zum Abendessen erwartet. Wir sind vollkommen glücklich über die vertrauensvolle Begegnung mit der lebensfrohen Portugiesin, decken uns im Supermarkt mit Köstlichkeiten ein und verbringen den Abend bei vollmundigem Rotwein auf der riesigen Dachterrasse mit Blick auf das rauschende Meer.

 

MELANCHOLIE IN PORTO

 

Am nächsten Tag fahren wir mit der Metro in das 45 Minuten entfernte Stadtzentrum Portos und frühstücken unter Granitgewölben an der Ribeira. Malerisch zieht sich Portos filmreife Altstadt terrassenförmig die Hügel über dem Fluss Douro hinauf. Die Häuser der zweitgrößten Stadt Portugals wirken wie übereinandergestapelt und manches erinnert uns ein wenig an die Kulisse aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Portos Altstadt ist nicht umsonst als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Wir unternehmen einen Stadtspaziergang, den unser Lonely-Planet-Reisebuch vorschlägt und genießen vom Torre de Clérigos aus, einen einzigartigen Blick auf ganz Porto. Zum Abschluss schweben wir mit der Seilbahn über die Stadt und verkosten Portwein in einer kleinen Nebenstraße. Als irgendwann die Dunkelheit einsetzt, während wir noch durch sehr alte und verfallene Gassen schlendern, macht sich bei uns beiden eine ganz seltsame Stimmung breit. Die ausnahmslos außergewöhnliche Stadt erscheint uns plötzlich so düster, fast schon ein wenig unheimlich und hinterlässt ein leicht depressiv-melancholisches Gefühl in unseren Herzen. Seltsam, denn so etwas haben wir beide noch nie gespürt. Trotzdem, oder gerade deshalb, kann ich den Besuch der Stadt – ohne Einschränkungen – wärmstens empfehlen. Kein Portugal ohne Porto …

 

Unsere Melancholie ist wie weggeblasen, als wir gegen halb zehn Evas Haustür aufschließen und von all ihren Freunden und Familienmitgliedern lauthals und überschwänglich begrüßt werden. Trotz der teilweise vorhandenen Sprachbarrieren (Manche können „nur“ Portugiesisch, kein Spanisch, kein Englisch) werden wir sofort integriert und bestens mit Drinks und Köstlichkeiten versorgt. Bis etwa 2 Uhr hopsen und tratschen wir uns durch Evas Wohnung, verweilen auf der Dachterrasse, fotografieren die Partymeute und genießen Mojitos von Evas Barkeeper-Freund ...

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Teil 3/7 gibt es am kommenden Sonntag, 17.11.13

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